Historisches
Die Frankfurter Tafel
Der Werdegang der Frankfurter Tafel e.V.
1995
gründete Frau Hella Schmieder im Alter von 75 Jahren die Frankfurter Tafel als einen gemeinnützigen mildtätigen Verein – ohne ein Fahrzeug, aber mit viel Energie. Sie hatte Kontakt zum ehemaligen Filmregisseur Artur „Atze“ Brauner, der im Frankfurter Ostend ein großes Bürogebäude in der Hanauer Landstraße besaß, wo er ein Büro kostenfrei zur Verfügung stellte.
1996
ging es richtig los, mit 1 Kombi nach dem Motto „Wir nehmen alles, aber es darf nichts kosten.“ Ein Hotel spendete die Einrichtung. Es kamen 500.000 Fertigsuppen eines Suppenherstellers. Ein Auto musste angemietet werden. Die ersten Lebensmittelspenden wurden in den Büroräumen zwischengelagert, zahlreiche Kühlschränke übernahmen die Kühlung, wo es notwendig war.
1997
kam Herr Dieter Freitag im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zur Frankfurter Tafel. Ein Glücksfall ! Er kannte keinen Feierabend; die Sieben-Tage-Woche war für Dieter Freitag selbstverständlich. Aus freien Stücken engagierte er sich oft in einer 70-Stunden-Woche.
1998
Vier Frankfurter Hotels begannen, für die soziale Einrichtungen Eintopf zu kochen. Inzwischen erhielten bereits 20 soziale Einrichtungen Lebensmittel. Die Frankfurter Tafel bekam ein weiteres Auto. Das Bankkonto allerdings war in tiefroten Zahlen.
2000
Frau Schmieder trat aus Gesundheitsgründen zurück und es wurde ein Vorstand gegründet. Herr Rainer Häusler wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Frau Kleber stellte sich als 2. Vorsitzende zur Verfügung. Herr Lichtenberg übernahm die Finanzen und Herr Barth (Rechtsanwalt) und Frau Birgit Pangritz wurden Beisitzer. Herr Freitag und die 2. Vorsitzende übernahmen die Organisation. Herr Ulrich Lühr sponserte und erstellte einen Internetauftritt für die Frankfurter Tafel, um über die Tafelarbeit zu informieren und Spender und Sponsoren zu gewinnen. In späteren Jahren kam noch die Präsenz in den Sozialen Medien auf Facebook hinzu.
2002
Die Frankfurter Tafel e.V. gründete im Bahnhofsviertel eine erste Lebensmittelausgabe in der Weißfrauengemeinde, welche bis 2013 Ausgabestelle blieb. Die bedürftigen Empfänger wurden schon bald als Tafelkunden bezeichnet.
2003
eröffnete im Gallus in der Gemeinde „Maria Hilf“ die 2. Lebensmittelausgabestelle .
2006
baute die Frankfurter Tafel e.V. symbolisch eine Brücke nach Offenbach und eröffnete dort eine weitere Lebensmittelausgabe.
2008
Eine weitere Lebensmittelausgabe entstand in Frankfurt – Bonames. Nach der Amtsniederlegung von Herrn Lichtenberg aus Altergründen wurde der Steuerberater Dr. Marcus Stein in den Vorstand gewählt.
2009
Die Frankfurter Tafel musste innerhalb kurzer Zeit ein neues Büro mit ausreichendem Lager in Frankfurt suchen und die Adresse in der Hanauer Landstraße aufgeben. Seitdem befand sie sich im Ostend nahe dem Ratswegkreisel. Zeitgleich mit unserem Umzug in die Riederhofstraße hat Frau Sparr, die bisher als Außenstelle fungierende Ausgabestelle in Offenbach mit unserer Unterstützung auf eigene Beine gestellt.
Am Merianplatz wurde die 5. Lebensmittelausgabe gegründet, eine weitere in Frankfurt – Goldstein.
2010
Rödelheim erhielt jetzt auch eine Lebensmittelausgabe. Herr Dieter Freitag verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit.
2013
Herr Hartmann vom Gastronomiebetrieb „Chango“ im Bahnhofsviertel stellt einmal pro Woche großzügig seine Räumlichkeiten für die Lebensmittelausgabe zur Verfügung, nachdem die Ausgabestelle der Weißfrauenkirche nach 11 Jahren schloss. Er gründete zudem eine weitere Lebensmittelausgabe für die Samstagsware in Friedrichsdorf. Hier mussten zunächst 2 Garagen als Lager dienen.
Zwei weitere Lebensmittelausgabestelle wurden in Frankfurt – Höchst eröffnet.
2014
In Frankfurt – Seckbach wird eine Lebensmittelausgabe am Atzelberg eröffnet
2017
Umzug von Frankfurt-Goldstein nach Fleckenbühlerstrasse, Frankfurter-Niederrad; seit 28.12.2019 im Wechsel mit Jugendhaus Im Mainfeld
2018
In Frankfurt – Sachsenhausen wird eine Lebensmittelausgabe am Affentorplatz eröffnet. Herr Peter Metz und Herr Florian Burggraf ersetzen am 28.04.2018 die ausgeschiedenen Herren Dr. Stein und Hr. RA Barth.
2019
Fast exakt 10 Jahre nach dem Umzug in die Riederhofstrasse ging es nun zum ersten Mal in eigene Räume. Die Zentrale der Frankfurter Tafel zieht im Oktober mit Büro und Lager von Frankfurt-Ostend nach Frankfurt-Fechenheim um. Dieses Gebäude entstand in relativ kurzer Bauzeit als moderner Industriebau mit allen notwendigen Einrichtungen, die einen gesetzeskonformen Umgang mit den uns anvertrauten Lebensmitteln wesentlich erleichtern. So gibt es nun für die Lagerung der Lebensmittel nicht nur ein großes Lager für Trockenware, sondern auch ein eingegliedertes Kühlhaus mit integriertem Tiefkühlabteil. Auch der Kühlbereich ist nun mit Regalen ausgerüstet und mit Staplern zu bedienen. Ein besonderer Vorteil dieses Neubaus zeigt sich nun auch bei den laufenden monatlichen Kosten. Das begrünte Dach mit einer Photovoltaikanlage liefert nun so viel eigene Energie, dass nicht nur der sehr hohe Bedarf der Kühleinheiten gedeckt ist, sondern noch zusätzliche Einnahmen aus der Einspeisung des überschüssigen Stroms ermöglicht.
2020
In Frankfurt – Preungesheim wird eine Lebensmittelausgabe eröffnet.
2022
Am Ende dieses Jahres legt Frau Kleber nach vielen Jahren erfolgreicher Arbeit für die Tafel aus gesundheitlichen und familiären Gründen Ihr Amt nieder.
Durch die Hilfsbereitschaft eines Sponsors konnte eine Papierpresse für das Lager angeschafft werden. Nun können wir sehr viel Zeit, die wir mit dem Zerkleinern und Umräumen der Pappe verschwendet haben, einsparen. Das Material nimmt nun sehr viel weniger Platz ein bis es vom Verwerter abgeholt wird.
Die Ausgabe Maria Hilf zieht um ins Mehrgenerationenhaus.
2023
Das erste vollelektrische Kühlfahrzeug wird in Betrieb genommen und seitdem im Echteinsatz sorgfältig erprobt. Getankt wird mit eigenem Strom. Dazu gibt es noch einen kleinen vollelektrischen Kastenwagen, der für Sonderfahrten zu den Ausgabestellen, interne Bürofahrten, aber auch für Präsentation der Tafel als Blickfang genommen wird.
Heute
Der Verein bedient über die Lebensmittelausgaben circa 15.000 bedürftige Frankfurter Bürger. Weitere 12.300 Empfänger erhalten über inzwischen 72 soziale Einrichtungen unsere Unterstützung.
Etwa 240 Mitarbeiter sind ehrenamtlich für die Frankfurter Tafel e.V. tätig. Für die Logistik stehen inzwischen 12 Kühlwagen zur Verfügung.
Die männliche Form in unseren Texten schließt alle Geschlechter ein und dient der sprachlichen Vereinfachung.