Die Frankfurter Tafel e.V. wurde 1995 von Hella Schmieder im Alter von 75 Jahren gegründet. Sie wollte etwas gegen die Verschwendung von Lebensmitteln und die Not bedürftiger Menschen in Frankfurt unternehmen. Zu Beginn hatte die Frankfurter Tafel weder ein Fahrzeug noch große Ressourcen, aber Hella Schmieder konnte Unterstützung von verschiedenen Seiten gewinnen. Beispielsweise stellte der Filmregisseur Artur Brauner ein kostenfreies Büro zur Verfügung.

Anfangs wurden Lebensmittel in diesen Büroräumen zwischengelagert, und die Verteilung erfolgte mühsam über provisorische Wege. Die Frankfurter Tafel begann, Lebensmittel zu sammeln und an soziale Einrichtungen weiterzugeben, obwohl die Mittel knapp waren und das Bankkonto in den roten Zahlen stand. Bereits im ersten Jahr wurden große Mengen Fertigsuppen und Lebensmittelspenden organisiert​.

Im Laufe der Jahre wuchs die Frankfurter Tafel erheblich, sowohl in Bezug auf die Menge der verteilten Lebensmittel als auch die Anzahl der unterstützten Menschen und die logistischen Kapazitäten.

Doch Hella Schmieder zeigte eine bemerkenswerte Ausdauer und Energie. Sie leitete den Verein in den ersten Jahren und setzte sich trotz der Herausforderungen unermüdlich dafür ein, dass die Tafelarbeit in Frankfurt Fuß fasste. Unter ihrer Führung entwickelte sich die Frankfurter Tafel von einer kleinen Initiative zu einer wichtigen sozialen Einrichtung. Auch als sie sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen musste, blieb sie dem Verein verbunden und wurde Ehrenvorsitzende.

Dieter Freitag spielte eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung der Frankfurter Tafel. 1997 stieß er im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zur Tafel und erwies sich schnell als Glücksfall für die Organisation. Er war bekannt für seine enorme Einsatzbereitschaft und sein Engagement, oft weit über die reguläre Arbeitszeit hinaus. Die Sieben-Tage-Woche war für ihn selbstverständlich, und er arbeitete oft in einer 70-Stunden-Woche.

Als Frau Schmieder 2001 aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten musste, übernahm Dieter Freitag kommissarisch die Leitung der Frankfurter Tafel. Er führte die tägliche Organisation und war maßgeblich an der Weiterentwicklung der Strukturen beteiligt. Unter seiner Leitung wuchs die Frankfurter Tafel weiter, und er trug entscheidend dazu bei, dass die Organisation ihren hohen sozialen Stellenwert in Frankfurt erreichte​.